Muscat 18.12.12

Nach der Passage durch die Straße von Hormuz (31 km breit!) gestern und einer ruhigen Nacht legt die MS 2 gegen 07.00 Uhr im Containerhafen von Muscat - Hauptstadt des Oman - an, um 18.00 Uhr gehts dann weiter. Wetter: 25° C, sonnig, feucht.

Infos über Muscat/Oman in Kürze:

  • 309.500 km² großes Sultanat
  • abwechslungsreiche Landschaft: zerklüftete Felsen, weitläufige Grünflächen, geschützte Strände, blaugrünes Wasser, Strand- und Kieswüsten
  • Kulissse für Sindbad, dem Seefahrer
  • 2006: Auszeichnung Muscat als Kulturhauptstadt der arabischen Länder durch UNESCO
  • traditionnelle Süßigkeit = Halwa
  • Weihrauchbaum
  • Wahrzeichen Muscat: der weiße Weihrauchbrenner

Im Hafen liegt die Jacht des Sultans, er ist also irgendwo im Lande, man weiss nur nicht, wo genau in welchen seiner 8 Paläste er sich immer aufhält. Gekocht wird für ihn in allen 8; 7 spenden dann das Essen für einen guten Zweck:)




Den Hafen darf man nicht zu Fuß verlassen, wenn man z.B. mit Taxi etc. auf eigene Faust unterwegs sein möchte, muss man erst mit dem Shuttle zum Ausgang des Hafens gebracht werden, und von da gehts dann weiter.


Um 08.15 startet mein gebuchter Ausflug Geheimnisvolles Muscat. Unsere Reiseführerin ist Deutsche mit arabischen Wurzeln und sie erzählt wirklich interessant. Jeder Reisende kriegt von der TUICrew eine sog. Landgangskarte, damit wir aus dem Hafen raus und wieder rein dürfen. Am Ende des Ausflugs muss man die wieder abgeben, sonst kostet es 10 USD Strafe.



So, zuerst gehts zur Sultan-Qabus-Moschee. Sie ist die drittgrößte Moschee der Welt, und bietet Platz für 20.000 Gläubige. Es ist das bedeutenste Gebäude des Sultanats, 4 ha mit reichlich verzierten Gebetshallen, 5 hohe Minarette und einerdreigeschossigen Bibliothek. Die Frauen müssen für den Besuch der Moschee ein Kopftuch sowie langes Oberteil und lange Hose tragen, sonst kommt Frau nicht rein! Bei meiner Gruppe war natürlich wieder so ein Sonderfall dabei, wer lesen und zuhören kann ist klar im Vorteil! Die Dame durfte draußen bleiben! So vor dem Besuch müssen die Schuhe aus, diese werden schön sorgfältig in ein Holzregal gestellt, hoffentlich sind meine nachher auch wieder da. Was soll ich sagen, barfuß auf Mamor zu laufen, ist auch sehr angenehm. Alles ist penibel sauber, Fotos darf man machen nur bitte ohne Blitz. Frauen und Männer haben jeweils eine Gebethalle für sich und es gibt verschiedene Gebetbücher für Männlein und Weiblein..









In der Männerhalle hängt der größte Kronleuchter der Welt mit Svaroswki-Steinen, sieht toll aus! Über den Preis schweigt man sich aus. Auch liegt dort der größte Teppich der Welt, den man nicht betreten darf. Die Besucher laufen auf blauem Teppich und werden dabei auch genau beobachtet. Zwischendurch kommt eine Delegation gut gekleideter Herren mit einem Filmteam in die Moschee. Wer weiß, vielleicht haben wir den Erdölminister beim Gebet gesehen:) Ganz freundlich hat er sich auch auf Nachfrage fotografieren lassen, dann rauschten alle wieder ab. Diese Moschee ist mit die einzige, die man besichtigen darf, es war sehr imposant!

Danach fuhren wir zum Muttrah Souk, einen bekannten Markt. Hier hat die Reiseleiterin einigen sehr bzgl. Preis etc. weitergeholfen, um nicht übers Ohr gehauen zu werden. Es gab hier alles zu kaufen: Tücher, Gewürze, Parfum, Halwa. Letzteres habe ich probiert, ich weiß aber nicht, wie man das mit Datteln zum Kaffee essen soll, so etwas von süß, war nicht mein Fall. Der Markt ist überdacht und daher war es trotz steigenden Temperaturen angenehm, sich dort in den Gassen zu bewegen. Ich komme mit Sonja ins Gespräch, die im Bus vor mir sitzt. Wir wohnen übrigens beide in Hannover und beide in der gleichen Straße, sie nur weiter vorne, seit 1,5 Jahren - und wir trainieren im gleichen Fitness-Studio. Ich glaube es nicht! Da macht man ne Kreuzfahrt und trifft Nachbarn? Haben wir gelacht....

Danach besichtigten wir noch kurz ein Museum mit traditionellen Werkzeugen, Silberschmuck u. verschiedenen Gemälden.


Zum Schluss gings zum Fotostop am Al-Alam-Palast, dem Sitz des Sultans, es ist gleichzeitig das prächtigste Gebäude des Landes. Der Palast ist sehr farbenfroh und sieht nicht so typisch wie ein Palast aus, mehr wie eine bunte Villa. Davor natürlich ein großes schwarzes Tor mit Goldecken und Kanonen im Hof, man konnte nicht rein.


Übrigens habe ich auf dem Ausflug insgesamt 4 Mc Donalds gezählt - und das im Oman!

Frauen habe ich nicht sehr oft gesehen, wenn dann in Begleitung der Familie und auch nur einmal direkt am Steuer eines Autos. Frauen gehen aufgrund der Tradition nie ohne Erlaubnis und nur in männlicher Begleitung auf die Straße.

Alles ist hier sehr sauber, es gibt viele Kreisel - immer schön bepflanzt. Der Oman ist ungefähr so groß wie Deutschland, hat aber nur 5 Mio Einwohner! Hier ist alles ursprünglicher, arabischer, als z.B. in der Glitzerwelt von Dubai. Im Hinterland fängt auch gleich das Gebirge an. Auch dürfen Häuser hier allerhöchstens 10 Stockwerke hoch gebaut werden.



Um 13.00 Uhr bin ich wieder am Schiff - jetzt gehts in die Hängematte zum Sonnen, ich habe Glück, dass mittags die Sonne bei mir direkt auf den Balkon scheint. Länger als 1 Stunde halte ich aber nicht aus - Sonnenbrandgefahr!
Zum Auslaufen probiere ich einen Cocktail zur "Großen Freiheit"-Hymne, na ja, schmeckt nicht ganz so dolle. Auf Cocktails verzichte ich von nun an, obwohl ja viele im Wohlfühlpreis enthalten sind.

Abends genieße ich wieder die Menüauswahl aus dem Ganz schön gesund Menü und lasse den Abend in der Schaubar mit den anderen ausklingen - um dann doch noch mal in die kleine Schiffsdisco zu gehen... Es wird spät... oder früh - wie man's sieht.